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Hier bloggt unser Team über relevante Themen in der Welt von Übersetzungen und Automatisierungstechnik.

Fachbegriff des Monats – speicherprogrammierbare Steuerung (SPS)

Englisch            programmable logic controller (PLC)
Italienisch         controllore logico programmabile (PLC)
Russisch           программируемый логический контроллер (ПЛК)
Portugiesisch   controlador lógico programável (CLP, PLC)
Französisch      automate programmable industriel (API)
Spanisch           controlador lógico programmable (PLC)

Nach einem Ausflug in die faszinierende Welt der Industrie 4.0 und Smart Factory (siehe Blogbeitrag „intelligente Fabrik“) kehren wir zu den Grundlagen der Automatisierung zurück. Unser heutiger Fachbegriff des Monats „Speicherprogrammierbare Steuerung“ oder kurz „SPS“ ist ein unverzichtbarer Baustein jeder automatisierten industriellen Anlage.

Definition

Bei einer speicherprogrammierbaren Steuerung handelt es sich um ein digitales elektronisches System für die Ablaufsteuerung von Maschinen und Anlagen anhand der Eingangssignale, die von den angeschlossenen Schaltgeräten und Sensoren kommen. Im Unterschied zu einer festverdrahteten Steuerung wird das Programm in einem internen Speicher gespeichert und kann bei Bedarf flexibel verändert bzw. erweitert werden.

Aufbau

Eine SPS besteht in der Regel aus folgenden Hardware-Komponenten:

  • Prozessor bzw. CPU (Central Processing Unit): Hier werden die Anweisungen für das Steuerprogramm zyklisch abgearbeitet sowie arithmetische und logische Funktionen ausgeführt.
  • Interner Speicher: Besteht aus mehreren Bereichen und erfüllt verschiedene Aufgaben (Betriebssystem, Steuerprogramm, Zustände der Ein- und Ausgänge, Konfigurationsdaten der Hardware sowie weitere Daten).
  • Eingangsgruppe: Über die Eingänge erhält die SPS externe Signale von Feldgeräten wie zum Beispiel Taster, die Befehle erzeugen, oder Sensoren, die Informationen über den aktuellen Zustand der Maschine liefern.
  • Ausgangsgruppe: Über die Ausgänge steuert die SPS externe Geräte wie zum Beispiel Pumpen, Ventile oder Motoren in Abhängigkeit von der Ablaufsteuerung.
  • Netzteil: Versorgt die SPS mit Strom.
  • Programmiergerät: Wird benötigt, um das Steuerprogramm von einem PC auf die SPS zu übertragen. Die Kommunikation mit dem Bediener erfolgt über die Benutzerschnittstelle (HMI, Human Machine Interface).

Ausführungen

Auf dem Markt existieren unterschiedliche Arten von speicherprogrammierbaren Steuerungen.

  • Kompakt-SPS sind kostengünstige Einzelgeräte, die nicht erweiterbar und durch ihre Grundfunktionen für die gängigen Automatisierungsaufgaben vollkommen ausreichend sind.
  • Modulare SPS hingegen bestehen aus mehreren Baugruppen, die miteinander verknüpft sind und verschiedene Aufgaben erfüllen. Solche Lösungen können individuell an die jeweilige Umgebung angepasst werden und bieten einen hohen Flexibilitätsgrad.
  • Soft-SPS bilden die Funktionen einer konventionellen SPS in einer Software-Umgebung auf einem PC nach, dadurch entfällt die Notwendigkeit eines Programmiergeräts.

Für die Vernetzung und Kommunikation mit anderen Geräten innerhalb einer Automatisierungsanlage werden moderne SPS an sogenannte Feldbussysteme angeschlossen. Mehr darüber erfahren Sie in unserer nächsten Ausgabe.

Foto Olga Scharfenberg-Dmitrieva

Zur Autorin:

Dipl.-Ing. (FH) Olga Scharfenberg-Dmitrieva arbeitet seit über 23 Jahren als selbständige Fachübersetzerin mit Schwerpunkt Technik und Arbeitssprachen Deutsch, Englisch und Russisch. Als ausgebildete Technische Redakteurin ist sie eine Expertin im Bereich der Technischen Dokumentation und bietet hier ein Komplettpaket an Sprachdienstleistungen, inklusive Übersetzungsmanagement.

Speicherprogrammierbare Steuerung (SPS)