Fachbegriff des Monats – intelligente Fabrik

Passend zu der zurzeit laufenden Hannover Messe und anlässlich des ersten runden Geburtstags der Industrie 4.0 präsentieren wir Ihnen unseren heutigen Fachbegriff des Monats: intelligente Fabrik.

Das Konzept der Industrie 4.0 wurde genau vor zehn Jahren bei der Eröffnung der Hannover Messe zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt und hat sich seitdem viral auf der ganzen Welt ausgebreitet. Im Rahmen der Hightech-Strategie der Bundesregierung beschreibt es den Prozess der digitalen Transformation in der Produktionswelt. Angestrebt ist die vierte industrielle Revolution, die eine effizientere Produktion ermöglicht, die hochgradig anpassungsfähig und somit „intelligent“ ist.

Definition

Eine intelligente Fabrik bzw. Smart Factory ist eine Produktionsumgebung, in der sich die Fertigungsanlagen, Werkstücke und Transportsysteme größtenteils selbst organisieren. Dies wird erreicht durch sogenannte cyber-physische Systeme und eine digitale Vernetzung aller Beteiligten am Produktionsprozess.

Die physische Welt verschmilzt mit der virtuellen Welt: Menschen, Maschinen und Produkte kommunizieren miteinander, dadurch kann die intelligente Fabrik selbstständig Entscheidungen treffen und die Produktion schneller, effizienter sowie flexibler gestalten. Durch Automatisierung und Optimierung von Prozessen auf allen Ebenen können stark individualisierte Produkte in kleinsten Mengen angefertigt werden. Der menschliche Einfluss auf die Produktion wird auf das Minimum reduziert. Dabei werden die Menschen keineswegs durch die Maschinen ersetzt, sondern übernehmen vielmehr die anspruchsvolleren Aufgaben wie Kontrolle und Optimierung der Abläufe.

Aufbau und Inhalt

Wesentliche Bestandteile einer intelligenten Fabrik sind unter anderem:

• Vernetzte Maschinen, Anlagen, Roboter und weitere automatisierte Systeme, ausgestattet mit Sensoren und Aktoren
• Internet der Dinge im industriellen Umfeld (IIoT, Industrial Internet of Things) als Basis für Kommunikation und Interaktion
• Mobilfunkstandard 5G für die drahtlose Kommunikation in Echtzeit
• Cloud-Technologien und -Plattformen für die gemeinsame unternehmensweite Nutzung der Ressourcen (Software, Speicherplatz, Rechenleistung)
• Big Data-Technologien für die Sammlung und Auswertung von Prozessdaten in großen Mengen

Aktueller Stand der Entwicklung

Ursprünglich als eine breite Vision ausgelegt, ist die intelligente Fabrik heute keine Zukunftsmusik, sondern mancherorts bereits Realität. Dank der fortschreitenden digitalen Transformation werden in vielen Unternehmen nach und nach einzelne Bereiche auf das neue smarte Konzept umgestellt. Einige Vorreiter in verschiedenen Teilen der Welt haben bereits komplett funktionierende Smart Factories im Betrieb, wie die äußerst beeindruckenden virtuellen Werksführungen auf der diesjährigen Hannover Messe zeigen.

Die weltweit erste herstellerübergreifende intelligente Fabrik wurde am Standort Kaiserslautern von der Technologie-Initiative SmartFactory^KL realisiert. In einer realitätsnahen Industrie 4.0-Produktionsumgebung werden die innovativen Informations- und Kommunikationstechnologien erforscht, getestet und weiterentwickelt. Lesen Sie weiter auf der Website von SmartFactory^KL.